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Kolumne KW15 „Landessieger!“

Landessieger!

 

Brandenburg hat beinahe die rote Laterne, was Jugend forscht anbelangt. Nur in Mecklenburg Vorpommern ist die Beteiligung noch geringer. Bei der Physik waren es gleich nur eine Handvoll Projekte, die angetreten sind.


Trotzdem wetteifern besonders die Gymnasien um die besten Plätze. Dass nun ausgerechnet eine Gesamtschule der Spitzen­reiter bei den Nominierungen für den Bundeswettbewerb ist, ist schon eine Beson­derheit, zudem handelt es sich um eine musikbetonte Schule, nämlich die „Paula“, wie die Paul Dessau Gesamtschule liebevoll genannt wird. Von den sechs Projekten, die sich zum Bundeswettbewerb qualifizieren konnten, kommen drei aus dieser erstaun­lichen Schule.

Es könnte sein, dass die Schule auf dem Weg ist, eine Leitschule für Jugend forscht zu werden, was dann satte 15 Tausend Euro in die Kasse spülen würde. Aber bis dahin ist es noch ein bisschen, denn das wird zentral entschieden.

Meine Schützlinge haben mit dem Projekt „Kammerton aus Glas“ nicht nur den Landeswettbewerb bei der Physik gewonnen, sondern sie haben auch noch den Sonderpreis des Ministers bekommen und einer der beiden erhielt sogar ein vierzehntägiges Praktikum am renommierten IHP (Institut für Halbleiterphysik) in Frankfurt Oder.

Das war auch das einzige Projekt, das von einem Nichtlehrer betreut wurde, wenn mir auch die Lehre von der HTW her nicht fremd ist. Dort werden ja auch Grundlagen vermittelt, die oft nicht über den Schulstoff hinausgehen, sondern diesen nur vertiefen sollen.

Einen solchen Preissegen hatten wir gar nicht erwartet, denn die Jury hatte diesmal durchaus an der Arbeit einiges auszusetzen. Erst später wurde uns klar, dass das Hinweise sein sollten, die einem Bestehen beim Bundeswettbewerb dienen sollten. Ich hatte ja parallel zum Jugend forscht Projekt einen Versuch unternommen, das Thema, die Biegeschwingungen, zu einem Weiterbil­dungs­thema für Physiklehrer zu machen, musste aber feststellen, dass die Neigung sich auf einem Gebiet weiterzubilden, das nicht genau Schulstoff ist, nicht besonders ausgeprägt ist. Man machte mir keinerlei Hoffnung, dass Lehrer sich das aus freien Stücken anhören würden.

Das ist aber gerade die Stärke von Jugend forscht, dass sich die Jugendlichen Themen widmen, die eben nicht direkt auf der Lehrstrecke liegen, sondern oft eine neue Idee darstellen, die man mit Enthusiasmus versucht umzusetzen.

Von diesem Enthusiasmus haben meine beiden Schützlinge sehr viel und es ist zu wünschen, dass sich das noch fortsetzt. An dieser Stelle erst mal herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung.

Christian Rempel im Waltersdorfe
13.4.2014