Der Gedichtladen

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Kolumne KW41 „Privatschule“

Privatschule

 

Es gibt Phasen im Leben, da muss man selbst mal die Rolle eines Lehrers übernehmen und das ist gar nicht so einfach beim eigenen Sohn, auch wenn er bereits 17 Jahre alt ist. Die ganze Schulzeit hat er überstanden, ohne auch nur ein einziges Mal eine Frage an mich zu richten und meine Erklärungen wurden als zu ausufernd regelmäßig abgelehnt.


Da nun die Aussicht besteht, dass er ein Praktikum in Mechatronik macht, dachte ich, es wäre auch nicht schlecht, mal einen Lötkolben in die Hand zu nehmen. Da ja an der Gravitationswaage unter anderem ein Laserpointer benötigt wird, den man aber nicht berühren darf, weil das die Messung schon verderben würde und der Laser auch stundenlang anbleiben muss, so dass ein Batteriebetrieb ausgeschlossen ist, stellte sich die Frage, ob man aus einem Handyladegerät ein geeignetes Netzteil bauen kann, dessen Spannung allerdings mit 5 V zu hoch ist und nur 3 V betragen sollte.

Durch Internetforen geistert diese Fragestellung auch und es gibt überhaupt nur einen Hersteller in Deutschland, der Laserdioden mit Netzbetrieb anbietet, allerdings zu entsprechenden Preisen. Die Bastlerszene wusste keinen rechten Rat und da haben wir uns gedacht, dass es bei einem Halbleiterlaser eher auf den Strom ankommt, der entsprechend zu begrenzen ist, als darauf, eine entsprechende Spannung einzustellen. Also haben wir aus dem wohl meistverbreitetsten Bauelement LM317 eine Konstantstromquelle aufgebaut. Da braucht man im Grunde nur den richtigen Widerstand anzulöten und schon ist die zulässige Eingangsspannung fast beliebig (5 bis 35 Volt). Die Schaltung funktionierte auf Anhieb, als einziges Problem blieb, eine passende Buchse für Handyladegeräte zu finden, die einen Micro USB Stecker haben. Bei Amazon gibt es aber zu mäßigen Preisen Verlängerungskabel, von denen man die Buchse nutzen kann. So kommt man also zu einem netzbetriebenen grünen Laserpointer, der in der Anschaffung nicht teurer ist als 35 Euro. Grüne Laserpointer sind deshalb so beliebt, obwohl sie einen etwas aufwändigen Aufbau haben, also keine einfachen Dioden sind, weil sie bei gleicher Leistung dem Auge ca. 20 Mal heller erscheinen als ein roter.

In der Mathematik ist vor allem Geometrie angesagt, und auch dort gab es ein überraschendes Ergebnis. Stellt man nämlich in eine Senkung einen Würfel, der gerade so hineinpasst, so ist er genauso hoch wie ein Tetraeder, das gerade hineinpasst. Dieses überraschende Ergebnis erhält man durch Anwendung von Winkelfunktionen und dem Satz des Pythagoras.

Also dann, auf zu weiteren Erfolgen.

Christian Rempel im Waltersdorfe
12.10.2014