Licht am Ende des Tunnels
Fast waren schon alle Berechnungen und Zeichnungen beiseitegelegt, weil sich doch sicher keiner einen Lichtfleck ansehen möchte, wie ihn eine Kerze in einem Meter Abstand erzeugen würde. Das ist eine kaum wahrnehmbare Beleuchtungsstärke und es war nicht einmal sicher, dass wenigstens die erreicht wird.
Man kann in einem sehr netten Blog, den mir eine Freundin empfohlen hat (http://blog.liedersaenger.de/?p=1767), noch nachlesen, wie das Photographieren früher vor sich ging. Man benutzte nämlich einen Belichtungsmesser, der die Beleuchtungsstärke in Lux anzeigte. Danach hatte man dann die Blende und die Belichtungszeit zu wählen, was schon ein bisschen Kenntnisse verlangte, denn es ging ja auch noch die Empfindlichkeit des Films ein. Heute drückt man einfach auf den Knopf und alles wird automatisch so angepasst, dass ein passables Bild entsteht.
Jetzt, da wir in so einer aussichtslosen Situation waren, lohnte sich mal wieder nachzusehen, was sich in der Zwischenzeit im wissenschaftlichen Gerätebau getan hatte, denn bei den Lasern ist ja Entwicklung mindestens so stürmisch, wie bei den anderen Lichtquellen, die uns jetzt fast durchgängig LEDs beschert haben, wo wir uns noch gar nicht richtig gewahr waren, dass die Energiesparlampen ein Umweltproblem sind, weil sie Quecksilber enthalten.
Ich also mal wieder gegoogelt und gefunden, dass es seit drei Jahren ziemlich leistungsfähige weiße Laser gibt, die so selbstverständlich mit photonischen Kristallen, einer Faser, die ein Minimakkaronibündel im Kern hat, umgehen, als hätte es diese Erfindung schon immer gegeben.
Kleinflächige Leuchtdioden mit etwa 3 mm2 können heutzutage bis zu drei Watt abgeben und das ist auch die Leistung der Weißlichtlaser im Sichtbaren, aber die Strahlung läuft viel weniger auseinander, was man Divergenz nennt. Der Öffnungswinkel ist nicht viel größer als ¼ Grad, während die LEDs in 140° abstrahlen, d.h. dass wir viel mehr Strahlung in unser kleines Gerät bekommen, das einen Öffnungswinkel von etwa 14° besitzt.
Natürlich ist so ein Weißlichtlaser für uns unbezahlbar, ich weiß nicht mal den genauen Preis, aber vielleicht kann sich einer der drei Hersteller weltweit für das Projekt begeistern und borgt uns mal so einen Laser.
Wir haben also wieder ein bisschen Hoffnung.
Christian Rempel im Waltersdorfe, den 9.5.2015