Heute Reformationstag und abends Halloween
Als wir im Förderverein der Feuerwehr nach einem Termin für das Herbstfeuer gesucht haben, fiel unsere Wahl auf das letzte Wochenende der Herbstferien. Es sollte ja wieder ein Sonnabend sein, dass man dann seinen Rausch noch auf den Sonntag ausschlafen kann, und da haben wir gemerkt, dass ja auch der Samstag schon ein Feiertag ist hier in Brandenburg, nämlich der Reformationstag, der 31. Oktober. Dass es dieser Tag ist, interessiert allerdings kaum noch einen von den jungen Leuten, denn sie feiern an diesem Tag Halloween, ziehen mit ihren Beuteln durch Häuser und Grundstücke und fordern Süßigkeiten ein.Da dachten wir uns, wie es wohl wäre, wenn man da gar nicht zu Hause ist, sondern in der Feuerwache zu den Rhythmen von DJ HallyGally das Tanzbein schwingt. Da kann man dann den Kids mal etwas weniger gönnen, aber sich dafür eine Bratwurst, Bier oder Glühwein. An unsere Kiddys ist trotzdem gedacht. Wenn sie dann nämlich von ihrer Betteltour in ihren „fürchterlichen“ Verkleidungen, auf der Suche nach ihren Eltern, dann auch in der Feuerwache vorbeikommen, finden sie nicht nur selbige vor, nebst einer halloweenmäßigen Dekoration, sondern können auch noch Stockbrot backen und Kleinigkeiten basteln. Vielleicht treten sie sogar gleich mal in die Jugendfeuerwehr ein, denn die braucht dringend Nachwuchs.
Und von den Eltern? Das wichtigste ist uns, dass sich alle im Dorf wieder einmal sehen und sich nicht nur über die Hofmauer unterhalten müssen.
Leider ist der Schönefelder noch nicht eingetroffen und daher hier an dieser Stelle die Bitte, heute zahlreich zu erscheinen und mit den Kindern zusammen zu feiern, statt sie nur an der Wohnungstür zu erwarten.
Pünktlich zum Reformationstag konnte auch ein Theaterstück des mexikanischen Autors Fernando Alvera in deutscher Übertragung (Originalsprache Spanisch) an die Ortsverantwortliche der evangelischen Kirche im Text übergeben werden. Sie wird also in den nächsten Tagen entscheiden, ob dieses Stück um einen Reformator Johann Friedrich dem Großmütigen dem hohen Hause angemessen ist, denn die Auseinandersetzung wird künstlerisch so umgestaltet, dass sie nicht mit der katholischen Kirche geführt wurde, also letztendlich so etwas wie ein Bruderkrieg war, nicht etwa Glaube gegen Unglaube, sondern zwischen zwei Varianten des Christentums. Diese Auseinandersetzung wird auf die römische Götterwelt übertragen. Mehr dürfen wir noch nicht verraten, denn das Stück soll ja mit Spannung erwartet werden.
Christian Rempel im Waltersdorfe, den 31.10.2015