Nimmt Formen an
Vor zwei Wochen mussten wir von Schwierigkeiten berichten beim Aufbau des Ozonmeters, das jetzt schon in das Gehäuse eingebaut ist und nur noch der Deckel drauf muss. Das unerklärliche Phänomen, dass sich die Spannung des Messverstärkers immer verändert hat, wenn man den Analogdigitalkonverter angeschlossen hat, muss also gelöst worden sein. Es zeigte sich, dass die Schaltung geschwungen hat mit 50 Hertz und man demzufolge einen Tiefpass anbringen musste.
In der Werkstatt von Herrn Löde, wo sich fast alle nötigen Bauteile finden und auch viel „fertige Arbeit“ vorhanden ist, war die Schaltung schnell entworfen und getestet. Alles verhält sich nun so wie gewünscht, auch wenn der Messverstärker jetzt langsamer geworden ist und eine Zeitkonstante von 0,6 Sekunden aufweist, was aber nicht stört, da die Sonne ja gleichmäßig scheint und allzu schnelle Veränderungen nicht zu erwarten sind.
Dann war das Ganze noch solide auszuführen. Eine kleine Leiterplatte musste hergestellt werden, um allzu schlimmes Drahtgewirr zu vermeiden. Als diese dann zusammengelötet war, ging die Schaltung auf Anhieb und wir hätten uns beinahe in den Armen gelegen, wenn nicht noch das Sie und gemessene Umgangsformen zwischen uns stünden.
Das Ergebnis konnte ich ein paar Tage später auch der Bürgermeisterin von Zeuthen und einer Mitarbeiterin vorstellen, aber so sehr die Technik auch als Lernziel gehegt und gepflegt wird, die beiden sahen sich die Sache nur von Weitem an und signalisierten, dass sie davon weniger verstünden.
Wenn es jetzt noch gelingt, den Filterdeckel schnell herzustellen, könnten noch diesen Sommer die ersten Vergleiche angestellt werden, wie die UV Strahlung an der Ostsee sich zum Festland verhält. Das bedarf jetzt fast nur noch eines Knopfdrucks, auch wenn die Software noch nicht in voller Schönheit ausgearbeitet ist. Perspektivisch ist dann auch noch geplant, im Winter 2016/17, wenn am Südpol Sommer ist, das Ozonloch auch dort mal zu testen, wenn sich jemand findet, der den Detektor auf die Reise dorthin mitnimmt.
Erst einmal haben wir hier auf der Nordhalbkugel unseren Sommer und einige werden ja wegen der späten Ferien erst dieser Tage ihren Urlaub antreten. Denjenigen, die dabei ihre Gedichtladenseite nicht missen wollen schon mal einen lieben Gruß und erholsame Tage, wo immer sie die Reise hingeführt hat.
Christian Rempel in Zeuthen, den 24.7.2016