Eye blink
Wussten Sie schon, dass ihr Gehirnstrom ein bisschen verrücktspielt, wenn Sie blinzeln. Die meisten Informationen strömen ja über den Sehnerv auf das Gehirn ein, und wenn diese kurzzeitig ausbleiben, weil man den Augapfel mal wieder befeuchten möchte, dann fragt sich das Gehirn zunächst, was das soll und steigert seine Aufmerksamkeit, dann findet es sich damit ab und geht in einen unterdurchschnittlichen Ruhezustand über, um dann bei wiedergeöffnetem Auge die Sache wieder für normal zu nehmen. Das sieht dann aus wie eine S-Kurve, die eine dll verarbeitet, ohne dass man die genaue Funktionsweise wüsste.
Dass geblinzelt wurde, kann man an einen Arduino übertragen und da er langsam ist, staut sich mehrfaches Blinzeln zu einer ziemlich langen Zeichenkette. So kann man mit einem einfachen Blinzeln sagen: Es ist mir egal. Mit einem zweifachen: Ja und mit einem mehrfachen: Nein. Der Arduino kann zum Beispiel ein Servo steuern, also einen Stellmotor, an dem so etwas befestigt sein kann, wie ein Like Daumen, der ja inzwischen schon ein bisschen aus der Mode gekommen ist. Der kann bei Ja nach oben zeigen, bei Nein nach unten und bei Egal eine neutrale Stellung einnehmen. Das Gehirn, der brain, steuert also den Like Daumen und was läge da nicht näher als das Projekt Brain-Like zu nennen. Es ist wohl das erste Mal, dass man außer gewisser Spielereien mit so einem Neuromind Headset etwas Nützlicheres machen kann als nur irgendwelche Zeiger durch die Gegend geistern zu lassen, was man bei einigen fertigen Projekten sehen kann.
Das Ganze geht aber nur mit einem etwas besseren Arduino, mit dem sog. Leonardo, der natürlich nach da Vinci benannt ist und uns schon bei anderen Projekten gute Dienste geleistet hat.
Das alles ist natürlich ein bisschen zu kompliziert für einen Schüler der achten Klasse, aber das Brain-Like hatte es ihm angetan, und wenn die Programmierung jetzt noch von Profis ausgeführt werden musste, so ist vielleicht dafür schon ein Nachwuchs in Aussicht.
Immerhin ist jetzt noch ein bisschen Hardware zu zimmern und wenn dabei Papa nicht helfen kann, werden wir ihm da auch noch unter die Arme greifen müssen. Jedenfalls läuft die Zeit und bis Ende November müssen alle Projekte angemeldet sein.
Es gibt also für die Jugend genug zu forschen, und das ist gut so.
Christian Rempel in Zeuthen, den 29.10.2017