Jufo in Progress
Eine Steigerung von satten 20% gab es bei den Jugend forscht Projekten in diesem Jahr in Brandenburg. Wir vom SFZ Zeuthen trugen dazu mit sieben Projekten bei, auch ein kleiner Rekord. Bisher hat nur der Regionalwettbewerb Brandenburg Ost stattgefunden, in Eberswalde, im Zentrum für regenerative Energien, wo 54 Ausstellungsstände aufgebaut waren, die der langjährige Sponsor EWE bereitgestellt hatte.
Zwei unserer Projekte konnten sich über einen Regionalsieg freuen, die beide schon im vergangenen Jahr am Start waren und verbessert wurden. Das waren der Vinum Premium Detektor, der inzwischen um viele Funktionen und Messungen erweitert wurde, und das Ozonmeter, mit dem jetzt Messungen der direkten und indirekten UV Strahlung durchgeführt wurden und die Empfindlichkeit gesteigert werden konnte. Zwei der Projekte waren in der Sparte Schüler experimentieren, wo sie nur in Ausnahmefällen zu Jugend forscht hochgestuft werden können und somit am Landeswettbewerb teilnehmen.
Doch wo liegen noch unsere Defizite? Wir haben keine jüngeren Schüler im Grundschulalter für den Wettbewerb begeistern können, und diese Altersgruppe hat einen besonderen Charme, weil diese Kinder, wie man bei der Ausstellung auch sehen konnte, besonders viel Enthusiasmus zeigen. Da haben zum Beispiel zwei Halbwüchsige mit Begeisterung auf einen Holzstamm geklopft und maßen mit einem Oszillographen die Schallgeschwindigkeit im Holz. Zusätzlich hatten sie noch Bohrungen angebracht und untersuchten lebhaft, welche Auswirkungen das wohl haben könnte.
Auch diese Altersgruppe müssen wir versuchen zu gewinnen, gerade mit ihnen sind einfache Experimente möglich, die sie mit der Technik vertraut machen. Diejenigen, die dann bei uns in der siebten, achten und neunten Klasse sind, sind eigentlich schon ein bisschen zu gereift und haben nicht mehr den Kinderbonus, den man den ganz Kleinen gern einräumt.
Aber auch Schulen, die kaum über Ausrüstung verfügen, wie die Privatschule Villa Elisabeth, konnten mit fünf Projekten aufwarten, was auf engagierte Lehrer schließen lässt oder ein verstärktes Augenmerk der Schulleitung.
Leider entscheiden immer noch nicht vorwiegend die Jugendlichen selbst, wer mit einem Preis belohnt wird oder weiterkommt. Das wird wohl noch eine Weile Zukunftsmusik bleiben, obwohl unser Coaching gezeigt hat, dass die Jugendlichen das sehr wohl können.
Handwerklich Ansprechendes war kaum zu sehen und man muss sich weit zurückerinnern, bis an den Punkt, wo es noch einen Werkunterricht gab und UTP und ESP. Auch ein Grund, warum im Handwerk die Nachwuchssorgen groß sind. Nicht alles lässt sich eben mit der Computermaus lösen und wir sind vielleicht auf einem Holzweg, wenn wir meinen, nur Wissenschaftliches sei das Höchste.
Christian Rempel in Zeuthen, den 3.3.2018