Der Gedichtladen

Gedanken aus dem Leben, für das Leben

Kolumne KW 32 / KW 33 „Im Netz“

Im Netz

Das war kein Urlaub, der mich die letzten beiden Wochen vom Schreiben abhielt, sondern Laurin und ich sind ins Netz gegangen. Eigentlich wollten wir eins bauen, das wir Y Netz nennen. An den drei Enden dieses Buchstabens sitzen untergeordnete Netzteilnehmer (Clients) und im Zentrum, im Punkt des Zusammenlaufens der Y Arme, sitzt der Manager des Ganzen, der Server.

Das war zwar prinzipiell mit ein paar sog. Pretzelboards hinzu­kriegen, dessen Erfinder, Fabian Kainka, ausnahms­weise in Deutschland beheimatet, aber die Kleinigkeiten und Schwie­rigkeiten hingen uns bis heute an, sodass wir unser Elaborat erst heute der großen Arduino Community übergeben konnten.

Das kann man sich vorstellen, wie eine kleine Post, bei der es allerdings kein Postgeheimnis gibt. Die Clienten können also offene Briefe versenden, die natürlich eine Nachricht beinhalten, aber auf den Briefen ist nur Platz für eine einzige Adresse, was der Clou des Ganzen ist. Der Client, der einen Brief schickt, schreibt in dieses Feld natürlich, wo der Brief hinsoll, was wir als final receiver address verenglischen. Die Post, also der Server, nimmt den Brief entgegen und weiß natürlich, von wem er ist (er hat ihn ja ausgehändigt bekommen) und für wen er gedacht ist, sieht er am Adressfeld. Da nur eine Adresse auf dem Brief Platz hat, ersetzt er dann freundlicherweise die Zieladresse (final receiver address) durch die Absender­adresse, englisch original sender address. Der Empfänger muss also nicht mehr seine eigene Adresse lesen, wenn er den Brief bekommt, weil das ja auch für ihn von keinerlei Interesse ist, sondern er liest in dem Adressfeld die Adresse des ursprünglichen Absenders, die er ja sonst nicht kennen würde, wenn er den Brief aus der Hand des Servers, also der Post, erhält.

Man kommt also bei dieser Post mit sehr wenig Informationen und damit Papier aus. Wer gerne Bilder sieht, kann sich vielleicht das Schema dieser Posteinrich­tung zwischen drei Kunden und eben der Post mal ansehen.

Das alles dient der Bildung der Jugend – eben Jugend forscht.

Dr. Christian Rempel in Zeuthen, den 20.8.2018