Idee von einem Schüler
Stellen Sie sich ein Fahrrad vor, dessen Weg von einem Navi gesteuert wird und das dann von selbst blinkt, wenn es abzubiegen hat.
Vor einigen Jahren wurde von unserer Schule schon mal ein «intelligentes» Fahrrad vorgestellt, welches das Freihändigfahren verhindern sollte. Man muss da ständig mindestens einen der beiden an den Griffen angebrachten Taster gedrückt halten, sonst geht das Licht aus. Das macht das Freihändigfahren natürlich nicht eben gefahrloser, wenn man das dann auch noch im Dunkeln praktizieren muss, und das Projekt hat es auch nicht weit gebracht im damaligen Wettbewerb.
Ein Schüler aus der elften Klasse unserer Schule hatte nun die Idee, das gleiche Fahrrad nun wirklich mit Intelligenz zu versehen. Wenn das Navi das Abbiegen anweist, sollte der entsprechende Blinker betätigt werden. Das ist dann fast so etwas wie autonomes Fahrradfahren. Ich musste allerdings als Betreuer einwenden, dass es immer noch dem Radfahrer und der Verkehrssituation überlassen bleiben muss, ob der Blinker angeht. Auch wird sich der Radfahrer nicht immer der Auflage beugen wollen, sein Ziel stets auf einem Navi eingeben zu müssen, um die Blinker überhaupt zu betätigen.
Das alles hat natürlich auch mit Sicherheit zu tun, dass man einem selbstgebastelten Programm keine Unfehlbarkeit zumuten kann und mit der letztendlichen Entscheidung durch den Fahrradfahrer selbst.
Jedenfalls versteht der Arduino jetzt ein einziges Wort, nämlich links, von den anderen zu unterscheiden und zu erkennen, wobei eine ganz neuartige Fingerprint Technologie angewendet wird, die zwar noch weit hinter dem technischen Stand der Spracherkennung zurückbleibt, aber eben bis in die Anfangsgründe selbst gemacht und verstanden ist.
Da steht jetzt noch viel Arbeit bevor, um das Teach In so zu erweitern, dass noch weitere fünf Worte oder Signalsequenzen verstanden werden, und das Ganze ist noch einer umfangreichen Testung zu unterziehen. Jedenfalls wäre das dann eines der wenigen Beispiele, wo ein Schüler eine machbare Idee hatte und diese dann mit Hartnäckigkeit verfolgt würde.
Es soll schon eine für sich ausgereifte Lösung werden, die sich sowohl technisch als auch informatikmäßig sehen lassen kann. Diesem Schüler stände als einem der wenigen dann vielleicht nicht in Aussicht, fahrwillige, dicke Chinesen in einer Rikscha durchs Museumsland Deutschland zu ziehen.
Christian Rempel in Zeuthen, den 5.12.2019