Stand Jufo
Ende November steht ja wieder die Anmeldung der neuen Jugend forscht Projekte an. Wir mischen da wieder an vorderster Front mit. Meistens stehen Arbeiten an und sind Probleme zu lösen, die von einer Jury nur schwer nachvollziehbar sind.
Als erstes haben wir mit Hilfe eines Physikstudenten einen neuen Meilenstein der WLAN Übertragung erklommen. Wir mussten nämlich feststellen, dass der D1 Mini, ein Mikrocontroller, der WLAN fähig sein sollte, keine sog. AT Kommandos versteht, das sind Kommandos, die die Nachrichtenübertragung konfigurieren. Selbst die Hersteller des Moduls, AZ Delivery in Bayern, konnten uns da nicht weiterhelfen. Da haben wir mal wieder eine Lösung, die kaum Pendants kennt und nach wenigen Tagen übertrug unser Magic Ball die ersten Messdaten, die mit Hilfe einer Software, TWedge, in eine Exceltabelle direkt eingetragen werden. Die wundervolle Hardware hat wieder unser Bastelgenie aus Bohnsdorf gebaut und wir hoffen nun, dass das filigrane Gebilde bei den Fallversuchen keinen Schaden nimmt.
Die größte Herausforderung ist allerdings ein Projekt für einen neuartigen OBus, den wir auf den Namen SLEG getauft haben, was so viel heißt wie Straight Load Ever Go, denn er ist nicht wie herkömmliche OBusse immer angedrahtet, sondern nutzt zum Laden und als Fahrstrom nur die hinreichend geraden Strecken. An Kreuzungen und Weichen, die ja immer ein Problem darstellen, ist keine Fahrleitung vorhanden und der SLEG fährt im Batteriebetrieb. Wenn wir Glück haben, könnte er dann immer fahren, ohne Ladepausen einlegen zu müssen, daher Ever Go. Auch die Stromabnehmerkonfiguration wurde abgewandelt, hin zu zwei Bügeln, die wesentlich weniger Verschleiß bedingen als die kleinen OBus Stromabnehmer, bei denen die Kohlen täglich gewechselt werden müssen. Für den Bau eines Modells wurden uns von der Firma Electro Mobility Solutions GmbH in Zeuthen 1000 Euro Sponsormittel zur Verfügung gestellt und unser Traum ist es nun, das Modell eines Tages mal Elon Musk vorstellen zu können, der sich ja vielleicht mehr als unsere Juroren für technische Lösungen interessieren könnte.
Das alles sind natürlich Unikate, also Projekte, die im ersten Anlauf funktionieren sollten. Da gibt es zwar immer noch Optimierungsbedarf, aber grundsätzlich sollte es erst mal gehen. Also ist wieder mal Daumenhalten gefragt.
Christian Rempel in Zeuthen, den 18.11.2020