Erbengemeinschaft vor der Entscheidung
Meine Geschwister werden sich wohl am Montag wieder treffen, um ein Kapitel abzuschließen, das nun schon dreieinhalb Jahre andauert. Das restliche Erbe wird versteigert und einer der Leidtragenden bewohnt noch so recht und schlecht ein Grundstück, hat seinen Van allerdings schon mit einer Matratze versehen, aber der Winter scheint bitter zu werden. Dem Anführer der Erbengemeinschaft war es aus dem Abstand schon gar nicht mehr klar, dass er einen mehr oder weniger legalen Mieter hat.
Das vorhergehende Kapitel, das in der Rempelgeschichte aufgeschlagen worden war, war das der Betreuung und in der letzten Phase auch Pflege meines Vaters. Ich möchte diese Zeit nicht missen, denn er war ein nicht nur anerkanntes Familienoberhaupt, sondern auch fast bis zuletzt geistig rege und noch erinnere ich mich daran, wie ich ihm immer meine Werke vorlesen konnte und er helles Interesse daran zeigte.
Jetzt umgeben mich technische Aufgaben und eine immer hungrige Familie, die meine Wahlfamilie ist. Es umgibt mich Musik und Vogelgezwitscher. An geistige Elaborate ist da nicht mehr zu denken, aber es adventelt eben tüchtig und ich will auch diese Umgebung, zu der keiner weiter Zugang hat, auch nicht missen.
So grüße ich denn die Anreisenden, von den meinen hat keiner Zeit und wünsche gutes Gelingen der restlichen zwei Wochen bis Weihnachten.
Im Gedichtladen, Christian Rempel, Zeuthen den 8.12.23