Der Gedichtladen

Gedanken aus dem Leben, für das Leben

Kolumne KW30 / KW31 „Der Alltag hat uns wieder“

Der Alltag hat uns wieder

 


Es soll wohl noch Gegenden geben, in denen immer noch Ferien sind, und der Sommer lässt ja nicht nach uns zu verwöhnen. Trotzdem ist es kaum zu fassen, dass wir vor zwei Wochen noch in der Ostsee schwammen und jetzt ist das schon wieder fast wie eine Ewigkeit her.

Die kleinen Kaninchen waren auch kräftig gewachsen in den Tagen, die wir fort waren, da musste also gleich ein Kaninchenstall her, der genug Raum bietet und möglichst von den kleinen Nagern nicht nach und nach verzehrt wird. Da bieten sich Plastikplatten an, die vor einiger Zeit im Media Markt noch als Trennwand dienten und auf die haben Kaninchen gar keinen Appetit.


Das war nun einige Tage Arbeit das neue Komforthotel herzustellen, auch wenn Thomas, der bei uns immer mal hilft, der Meinung war, es dauere nicht mehr als drei Stunden.

Außerdem muss es ja mit dem Babajagahaus weitergehen. Das ist ja jetzt rohbaufertig und es fehlen nur noch die Verzierungen, so dass wir als Einweihungstermin schon mal den 14. September angesetzt haben, auch wenn noch nicht klar ist, ob wir bis dahin dann auch schon den TÜV haben, ohne den ja heute nichts mehr geht.

Als Drittes stand die Beendigung der Urlaubslektüre auf dem Plan, und der ist nun leider noch nicht erfüllt. Ich bin ja kein Schnellleser und wenn ich mich entschlossen habe, ein Buch auch bis zu Ende zu lesen, dann dauert das eben seine Zeit. Ein bisschen verständlich ist auch, dass dieser Planungspunkt ins Hintertreffen geriet, weil wir neben einigen Bibliotheksbüchern, die wir mitgenommen hatten, auch noch einige erstanden haben in einer Bücherstube in Garz, die wir immer als erstes durchforsten, wenn wir auf der Insel Rügen angekommen sind.

Zu guter Letzt waren noch zwei kleine Dichtertreffen zu absolvieren, bei denen es zum guten Ton gehört, dass man auch etwas vorliest, was einem aus der Feder geflossen ist. Bei der einen dieser Dichterwerkstätten gibt es sogar Hausaufgaben, die thematisch vorgegeben sind.

Ein solches Auftragswerk sei hier mitgeteilt:

ZEIT

Bis zum Ende ist’s noch weit
geballter Reim ist Zeitlichkeit
Und zündest Du ein Licht Dir an
man augenblicklich sagen kann
Die Kerze ist erst groß dann klein
das wird auch mit der Zeit so sein

Nun in der kleinen angekommen
von der man einst hat angenommen
sie könnte größer gar nicht sein
doch Du sinnierst beim Kerzenschein
man soll auch kleine Zeiten loben
manch Träume vor der Zeit zerstoben

Ja von den Zeiten so parliert
im Grunde gar nichts repariert
den Lichthauch nicht mit seiner Schnelle
den Morgen nicht mit seiner Helle
Sie tickt beständig
bleibt nicht steh’n
und Du inwendig
kannst sie sehn

Ich wünsche Ihnen noch eine gute Zeit, ob nun mit oder ohne Urlaub.

Christian Rempel,
Im Waltersdorfe 17.8.2013