Mittwoch: Jugend forscht
Es ist ja fast wie in der richtigen Forschung, man darf den Tag nicht vor dem Abend loben und am besten bringt man die Sache erst zu Ende, bevor man damit an die Öffentlichkeit tritt.
Es herrschen schon ein bisschen ungemütliche Temperaturen im Gedichtladen, aber mit einem Heizer lässt es sich noch ertragen. Auf einem Tisch stehen die Flaschen und das Abendbrot, von dem wieder nur der blanke Teller übriggeblieben ist. Auf dem anderen wird gearbeitet. Etwa fünfzig Bauelemente sind auf die Platine gelötet und nach wochenlangem Herumlöten soll heute der Funktionstest starten.
Nicht ein Fehler ist scheinbar in der Schaltung und man kann bald HÖREN, dass die Lampe mit 100 Hz brummt. Eigentlich sollte man es nur sehen können, wenn das Auge schnell genug wäre, diese Frequenz wahrnehmen zu können. Aber darin besteht gerade das Geheimnis des Gegenstandes, den die beiden Schüler mit meiner Unterstützung erforschen.
Dann wird der Laserpointer auf das Gerät gerichtet und es entsteht manchmal ein zwitscherndes Geräusch, wie von einem Singvogel. Das ist selbst mir unerklärlich, weil der Laserstrahl eigentlich nicht moduliert ist. Wir hatten ja einen Plan, aber vielleicht wird am Ende was ganz anderes daraus.
Erst einmal muss Oma konstruieren, die das noch mit Zeichenstift und Reißbrett macht, sie ist ein Profi, aber auch die Teile, die da entstehen, können wahrscheinlich nur von Profis gebaut werden, was natürlich Kosten bedeutet. Mal sehen, ob wir noch Geld auftreiben können, denn bisher haben wir schon gut 100 Euro versenkt.
Es ist nicht zu fassen, dass die Schaltung auf Anhieb geht. Die Freude ist groß und Sie, liebe Leser, können gespannt sein, was daraus wird.
C.R. im Waltersdorfe 29.9.2013