Wenn das Glas tönt
Dass Glas ganz gut tönen kann, merkt man spätestens, wenn man auf das Wohl eines zu Feiernden anstößt. Die Kelchform scheint dafür besonders geeignet und solche wurden gestern wieder auf das Wohl meiner Schwester geleert.
Es konnte gar nicht oft genug „Hoch soll sie leben“ gesungen werden. Der Jüngste in der Runde, Silkes Enkel, ist gerade mal anderthalb Jahre und forderte immer wieder, dass der Rundgesang angestimmt wurde, wofür er sich immer wieder mit frenetischem Beifall bedankte. Auch ein paar andere Lieder machten die Runde und die Gastgeberin konnte sich bei den vielen Gästen bedanken, dass sie alle gekommen waren und so tolle Geschenke mitgebracht hatten. Mein Geschenk bestand in einem Gedicht. Es ist nicht einfach, sich immer wieder etwas Neues einfallen zu lassen, aber es ist gelungen.
Nicht mehr ganz so neu ist unsere Idee, einen Glasstab zum Schwingen zu bringen. Das ist im Gegensatz zu richtigen Gläsern dann erst einmal nicht hörbar, aber man kann es auf optischem Wege hörbar machen, was unsere beiden Jugendforscher bewerkstelligten, die nun am Dienstag in den Wettbewerb gehen werden mit diesem Projekt. Da war erst einmal die Theorie zu rekapitulieren und dann mussten wir noch einen zweiten Wochentermin finden, um auch die praktische Seite noch einmal durchzuspielen. Jetzt funktioniert alles bestens, aber es haperte noch an der Präsentation. Zwar hat uns die Firma Coolsystem ein großes Plakat gedruckt, aber es war zunächst noch ein Film zu produzieren, der die Bewegung des Glasstabs, die der einer Peitsche ähnelt, veranschaulicht. Das hat dann Tilman an einem Wochenende geschafft, aber der digitale Bilderrahmen konnte es nicht darstellen. Da wir schon zwei Computer brauchen, einen für das Oszilloskop und einen für die Rechnungen, wäre es eine schlechte Option gewesen dazu noch einen dritten Computer einzusetzen. Also musste ein digitaler Bilderrahmen her, der MP4 Dateien darstellen kann. Von der ganzen Regalwand bei Media Markt konnte das ein einziger und der wurde dann auch für einen schmalen Taler erworben.
Erst wollte er immer bei uns zu Hause einen Zeichentrickfilm zeigen und ignorierte, was wir ihm über einen USB Stick einflößen wollten, aber nach einiger Zeit hatten wir uns aneinander gewöhnt und der Bilderrahmen widmet sich jetzt auch den ernsthafteren Aufgaben.
Ansonsten habe ich nun die Kandidatur für eine kommunale Wahlfunktion an den Nagel gehängt. Das Schweigen der Leser dieser Seite war mir ja ein deutliches Zeichen, dass auch diese Art von Basisdemokratie nicht mehr ganz dem Zeitgeschmack entspricht oder man mich doch nicht für den richtigen Mann hält. Beinahe wäre es zwar noch zu einer Nachwahl gekommen, aber der Vorstand ist nicht darauf eingegangen.
Vielleicht kann stattdessen die schweigende Leserschaft jetzt ein bisschen die Daumen halten, dass unsere Jungforscher weiterkommen. Bisher hat ja noch niemand so einen Dauerkammerton auf mechanischem Wege erzeugt.
Nebenbei sollen noch vier Bände der Rempelbooks entstehen, was sich als einigermaßen titanische Arbeit erweist, umfassen sie doch so an die sechshundert Seiten und noch ist nicht klar, ob dafür auch Interesse vorliegt. Das wird sich noch bei den bestehenden Veröffentlichungen zeigen.
Also kommen Sie gut in die Woche und bitte, das Daumenhalten nicht vergessen.
Christian Rempel im Waltersdorfe
2.3.2014