Der Gedichtladen

Gedanken aus dem Leben, für das Leben

Kolumne KW46 „Physikalisches Intermezzo“

Physikalisches Intermezzo

 

Eigentlich sind wir voll damit beschäftigt, das Fest der Stille vorzubereiten. Von mancher Schwelle sind wir schon gefegt worden, als wir um eine Gabe fürs Fest baten, aber bei anderen wurden wir auch willkommen geheißen, weil es sicher wieder schön wird.


Die Lehrverpflichtungen halten sich im Rahmen und bestehen im laufenden Wintersemester nur aus einmal wöchentlichen physikalischen Praktika, die sich auch so langsam einspielen. Es werden dort drei überarbeitete Versuche angeboten, die auf Excel Sheets basieren, die die Studenten selbst vervollständigen müssen, sogenannte Templates. Diese werden dann elektronisch an mich übermittelt und es wird viel Papier gespart, weil die Bewertung auch elektronisch erfolgt.

Der erste Versuch, den ich überarbeitet habe, bezieht sich auf die Gravitationswaage, ein Versuch zur Bestimmung der Gravitationskon­stante, den man eigentlich mehr als eine Schätzung bezeichnen konnte, denn der Fehler lag nicht selten bei 20% und mehr. Als ich meine Ausarbeitung einem Kollegen übermittelte, gab er den Hinweis, dass die renommierte Lehrmittelfirma, die diese Gravitationswaagen herstellt, an meinen Auswertungen interessiert sein könnte.

Das war dann auch wirklich der Fall, allerdings sollte nicht Excel verwendet werden, sondern ein hauseigenes Auswertesystem, das schon für viele Versuche zugeschnitten ist und nun auch auf diese Messsituation angewendet werden soll. Das war dann auch mit Hilfe des Bearbeiters dieser hauseigenen Software möglich.

Nun stehen aber noch die dem Gerätebauer immer lästigen, aber unerlässlichen Arbeiten an, alles auf Herz und Nieren zu testen, entsprechende Beschreibungen und Handblätter zu verfassen und Messbeispiele zu liefern. Das ist natürlich mit Aufwand verbunden und es steht die Frage, ob diese Firma bereit ist, eine so wichtige Aufgabe extern ausführen zu lassen.

Immerhin würde die neue Versuchsauswertung ermöglichen, einen Versuch, der bisher drei Zeitstunden in Anspruch nahm, in einer regulären Unterrichtsstunde (45 Minuten) durchzuführen und die Genauigkeit ist dabei auf 3% gesteigert. Das ist eine sehr attraktive Möglichkeit, die sich da anbietet.

Es fehlt nun nur noch an dem Go.

Christian Rempel im Waltersdorfe
16.11.2014