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Kolumne KW06 „Jugend forscht“

Jugend forscht

 

Am 24. Februar ist es wieder so weit, dass der Regionalwettbewerb von Jugend forscht (Brandenburg Ost) diesmal an der TH Wildau durchgeführt wird. Auch dieses Jahr wollen wir wieder mit einem Physikprojekt aufwarten, einer Disziplin, die in Brandenburg nur wenig vertreten ist, während wir voriges Jahr beim Bundeswettbe­werb sahen, dass sich bundesweit doch recht viele in der Physik tummeln.

So kam es auch, dass für den Schüler, den ich betreue, die Ferien keine richtigen Ferien waren, sondern die Zeit genutzt werden musste, um entsprechende Testmessungen zu machen. Das Ziel besteht ja darin, die Gravitations­konstante mit Hilfe einer Waage nach Cavendish, einem britischen Physiker, der vor zweihundert Jahren lebte, möglichst genau zu bestimmen.

Diese Gravitationswaage ist ein Gerät, das an den meisten Schulen und Praktika an den Hochschulen defekt ist, denn sie wird von einem filigranen Bronzeband gehalten, das bei einer leichten Erschütterung schon reißen kann. Daher ist es eigentlich ein Muss, dass dieses Gerät fest an einer Wand montiert wird, wozu es aber einer entsprechenden Halterung bedarf, die in dem Jugend forscht Projekt entwickelt wurde. Wir konnten dabei auf die Erfahrungen mit ähnlichen Apparaturen an der Hochschule zurückgreifen. Dabei wird die Verdrehung der Waage über einen Lichtzeiger sichtbar und messbar gemacht. Als einen solchen Lichtzeiger benutzte Cavendish noch das Abbild einer Kerzenflamme, d.h. dass er im Dunkeln experimentieren musste. Jetzt werden meist He-Ne-Laser verwendet, die allerdings ziemlich voluminös und schwer sind und auch preislich ziemlich zu Buche schlagen. Wir verwenden nun einen grünen Laserpointer, der sehr klein ist und der den Vorteil hat, dass er zwanzig mal heller sichtbar ist als die bisher verwendeten Laser im roten Spektralbereich.

Die erste Messung, die wir gemacht haben, war gleich unter einem Prozent genau, die zweite dann immerhin noch auf vier Prozent, so dass wir mit den Ergebnissen sehr zufrieden sein können. Am liebsten würden wir alles so betriebsbereit lassen, wie es jetzt ist, aber das Exponat soll ja noch ausgestellt werden und kann natürlich nicht in Betrieb gezeigt werden, denn dazu braucht es eine feste Wand und einigermaßen zugfreie Bedingungen.

Nun soll die Waage erst einmal im Unterricht vorgeführt werden, denn das Equipment ist ja nun in Ordnung, was sich übrigens auf das Ganze gesehen als eine Ausnahme herausgestellt hat. Das meiste in der Schule ist schon mehr oder weniger unbrauchbar geworden. Vielleicht übernimmt ja noch ein Elternteil mal die Patenschaft über die eine oder andere Ausrüstung.

Christian Rempel im Waltersdorfe
8.2.2015