Vom Umgang miteinander
Nachdem es nun fast nur noch Reibereien gibt zwischen mir als Veranstalter des Festes der Stille und dem Festkomitee, das einen großen Beitrag geleistet hat, aber wo jeder nur einen Bruchteil der Arbeit tut, die zu tun ist, vonseiten einiger nur noch die Haare in der Suppe gesucht werden, muss man sich wohl überlegen, wie weiter zu verfahren ist.
Jeder hat sich wahrscheinlich schon eine Meinung gebildet und die kommt manchmal in Unmut und manchmal in Umgangsformen, die Zumutungen darstellen, zum Ausdruck. So will man mir jetzt schon vorschreiben, ob ich mir was notiere oder nicht. Als ich zum Beispiel das Fehlen einer Kasse notierte und dann ein Vorschlag gemacht wurde, wo man sie finden könnte, sollte ich veranlasst werden, diesen Begriff wieder zu streichen, obwohl das Problem ja noch offen ist.
Dass außer von mir selbst im Festkomitee keine einzige selbstkritische Äußerung fällt, hat auch damit zu tun, dass ich keinen autoritären Führungsstil pflege, wahrscheinlich sogar zu wenig schlagfertig oder humorvoll bin, um gegen die Masse negativer Meinungen anzustehen.
Auf leiseste Kritik an anderen erfolgt dann gar keine Reaktion, selbst wenn man mal jemanden um eine bündige Meinungsäußerung bittet.
Die kleine Kritik an der Ausgestaltung des Kaffees wurde mit Schweigen quittiert. Eine andere Unmutsstimmung, dass ich doch immer versuche eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, indem ich eine Stunde lang Schnittchen schmiere, die wir doch ebenso gut einsparen könnten, kann sich auch nicht artikulieren.
Dass man solche Kleinigkeiten auf schriftlichen Wege abwickelt, ist vielleicht ungewöhnlich und es in der Öffentlichkeit des www zu tun, erst recht, aber es geht m.E. nicht um den optimalen Führungsstil, denn ich bin weder ein Vorgesetzter, noch ist das Fest eine demokratische Instanz mit Mehrheitsentscheidungen, sondern eine private Veranstaltung meines Gedichtladens, die eben auf breite Zustimmung im Dorf stößt, und diesem fühle ich mich in erster Linie als Waltersdorfer verpflichtet.
Was das Festkomitee betrifft, so sollte jeder mal überlegen, wie er seinen eigenen Beitrag verbessern könnte und nicht alle Unzulänglichkeiten versuchen auf mich abzuwälzen. Und wenn alle keine Lust mehr haben, dann muss man es eben sein lassen.
Christian Rempel im Waltersdorfe, den 21.1.2016