Jugend forscht
Am 3. März war in Brandenburg der Ausscheid im Regionalwettbewerb Brandenburg West. Es hatten sich wieder ca. 40 Gruppen beteiligt und die größte waren wieder die Biologen. War bisher die Physik das Stiefkind, so ist es jetzt die Arbeitswelt, in der nur zwei Projekte zu verzeichnen waren. Diese kamen noch zudem aus den gastgebenden Betrieben der ZF, einem Getriebewerk in Brandenburg und den Heidelberger Druckmaschinen.
Was auf dem Gebiet der Technik angeboten wurde, war etwas dürftig. Die Schüler scheinen sich kaum Aufgaben zu stellen, die mechanisch oder elektronisch anspruchsvoll wären. Da wurde ein einfacher Zeitschalter mit vier Lampen gekoppelt und damit ein Abblendlicht symbolisiert, das man dann an einem richtigen Auto nach einer geeigneten Zeitspanne ausschalten möchte, obwohl das die meisten Autos schon von selber können, dass sie das Licht abschalten, wenn die Zündung ausgeschaltet ist.
Viel intelligenter war auch nicht die Rollstuhlbremse, die nach dem Umbau auf die Erfindung nicht mehr vom Insassen, sondern nur noch durch den den Rollstuhl Schiebenden betätigt werden kann. Löblich ist allerdings, dass die Lehrlinge sich so sozial engagieren und in einem Hilfswerk mitwirken, in dem es Rollstuhlfahrer gibt.
Technisch gesehen war unser Projekt des „Digitalen Polychromators“ vielleicht sogar das Anspruchsvollste und es fand viel Interesse bei den Vertretern der Öffentlichkeit, die für zwei Stunden die Projekte in Augenschein nehmen konnten. Die Jury hatte allerdings kaum Fragen und beschränkte sich auf ein paar formale Aspekte. Das war aber nicht als Kritik an dem Projekt zu verstehen, sondern einfach der Tatsache geschuldet, dass es nicht so einfach zu verstehen ist.
Leider konnten nur zwei der drei Projektteilnehmer die Veranstaltung wahrnehmen, aber die beiden waren dann auch richtig glücklich.
Am heutigen Frauentag ging noch der Wettbewerb in Wildau (Brandenburg Ost) über die Bühne und es war ein viel höheres Niveau zu verzeichnen als in Brandenburg. In der Physik kamen noch drei weitere Projekte für den Landeswettbewerb dazu. Die EWE und die Technische Hochschule Wildau waren Gastgeber und man konnte sogar zum Lötkolben greifen und eine kleine Schaltung bauen. Es scheint sich also zu entwickeln, das Jugend forscht.
Christian Rempel im Waltersdorfe, den 8.3.2016