Osterfeuer
Dieser Kult ist noch nicht dem Umweltbewusstsein bzw. –fanatismus zum Opfer gefallen und so wird allerorten tüchtig gezündelt und gekokelt. Wir hatten ja in den letzten Jahren kein richtiges Osterfeuer mehr, weil es im Vorfeld immer Beschwerden gegeben hatte, aber in diesem Jahr wollten es die Kameraden der Feuerwehr mal wieder probieren, weil es doch immer schöner ist, wenn man sich in der noch kalten Nacht zum Ostersonntag dann etwas wärmen kann und es ja auch immer ein magischer Anblick ist, wenn die Flammen das Holz verzehren.
Ostern ist ja ungewöhnlich früh im Jahr, weil wir so ziemlich gleich nach dem Frühlingsanfang einen Vollmond hatten, der ja dann das Osterfest immer einläutet und von dem so schwer zu berechnen ist, wann es dann in einem Jahr so weit ist. Jedenfalls war der Ostersonnabend ein so schöner Tag, dass es viele dann auch am Nachmittag zum Osterfeuer gezogen hat und beim Basteln der Osterkörbchen waren schon wieder über vierzig Kinder dabei. Was sie in die Körbchen legen konnten, mussten sie natürlich erst einmal selbst finden, denn die Gaben waren im Ortsteilpark versteckt.
Da waren natürlich die Eltern dabei und die hatten auch entsprechend Hunger, sodass um sieben, wo es mit dem Feuer erst so richtig losging, schon mal die Bratwürste alle und es musste für Nachschub gesorgt werden.
Die Party nahm dann ihren Lauf und DJ Halli Gally sorgte wieder für gute Musik. Es wurden auch an die hundert Liter Bier konsumiert und auch die vielfältigen anderen Getränke fanden regen Zuspruch. Erst gegen eins hatte sich dann die Szene gelichtet und alle begaben sich nach Hause in dem guten Gefühl, einen schönen Abend verbracht zu haben.
Ich hatte den schönen Tag genutzt, um einige Sonnenmessungen vorzunehmen. Es zeigte sich erwartungsgemäß, dass die Sonne um zwölf (es war ja gestern noch Winterzeit) am stärksten strahlt und ich wunderte mich erst einmal, dass die UV Messung hinter der Fensterscheibe fast den gleichen Wert ergab, obwohl ja das UV durch die Scheibe absorbiert werden sollte. Allerdings misst der Sensor nur das UVA, also um 350 nm, und das kommt durch eine normale Fensterscheibe noch durch. Nun muss noch ein entsprechender Filter beschafft werden, der den UV-Anteil blockt und das Sichtbare durchlässt. Und tatsächlich gibt es einen solchen Filter. Also kann weiter geforscht und auch gefeiert werden.
Christian Rempel im Waltersdorfe, den 27.3.2016