Da gibt es ja in unserem Leben viele Genüsse, die man sich bereiten kann. Doch ich spreche nicht von den kulinarischen, sondern von einem ganz besonderen geistigen Genuss.
Dieser wurde mir, wie vielen anderen am Samstag, den 26.02.2011 im Mehrgenerationenhaus, in Königs Wusterhausen geboten.
Dort fand um 16.00 Uhr eine russisch-deutsche Lesung statt.
Von dieser Lesung erfuhr ich vor 14 Tagen, denn mein Mann, Christian Rempel hat sich gemeinsam mit Lars Steger an die Übersetzung einiger Werke von Jochen Hartung gewagt. So muss ich wohl erwähnen, dass Jochen Hartung ein eingewanderter Russlanddeutscher ist.
Er hat an diesem Nachmittag seine Gedichte vorgetragen, die natürlich in russischer Sprache waren. Nun habe ich leider mein Russisch seit meiner Schulzeit nicht mehr gepflegt und hatte Bedenken, was mir dieser Tag bringen würde. Doch vergaß ich auch, welch wunderbare Mentalität in russischen Herzen schlummert. Welcher Deutsche kann schon noch sagen, dass er sein Volksgut an Literatur oder Musik so pflegt, wie diese Menschen. Es war wirklich ein Genuss der besonderen Art. Jochen Hartung las seine Gedichte und nicht nur er, nein viele seiner russischen Bekannten unterstützten ihn, die sie zum Teil sogar auswendig kannten.
Untermalt wurde diese Lesung durch russische Lieder nach seinen Texten, die von Frau Hartung und anderen Damen, sowie einem etwa 6 jährigen Jungen vorgetragen wurden. Ich hatte das Gefühl, als wäre ich in einer anderen Welt.
Erstaunlich und für mich auch erwähnenswert ist, dass es im Mehrgenerationenhaus nicht einen freien Platz mehr gab. So lag das sicher an der schönen Lesung, die teils russisch, teils deutsch war, aber bestimmt auch an den netten Vorbereitungen die dort getroffen wurden. Bei Kaffee, Tee und Gebäck konnte man den Vorträgen von Jochen Hartung und Christian Rempel lauschen.
Von mir ein großes Dankeschön an alle, die diesen Nachmittag ermöglicht haben.
28.02.2011 Andrea Rempel