Der Gedichtladen

Gedanken aus dem Leben, für das Leben

Kolumne KW 05 2017 „Worldcommunity“

Worldcommunity

 

Für den Arduino Mikrocontroller gibt es eine weltweite Gemein­schaft, die sich damit beschäftigt und viele kleine Probleme löst, die man dann ganz anschaulich im Netz nachlesen kann. Dieser Mikrocontroller selbst kostet nicht mehr als dreizehn Euro und die meisten Dinge, die man damit machen kann, kosten dann außer den billigen Bauelementen gar nichts mehr, nur eben Zeit, aber die hat man ja zur Genüge.

Das ist schon wunderbar, was man alles damit machen kann. In unserem Space Orienter kann er dann auf Sterne zielen, wozu kleine Motoren angesteuert wer­den, deren Beschaltung man eben­falls im Internet für nichts findet.

Auch auf dem Softwaresektor sind viele Experten zugange, die dann ohne jede Vergütung arbeiten und die man dann bei Problemen sogar konsultieren kann, auch wenn sie, wie Raul, in Chile zu Hause sind. Sie hatten ein tolles Add In für Excel gemacht, mit dem man die Planeten, den Mond und die Sonne in ihren Positionen errechnen kann. Man kann damit sogar das Magnetfeld der Erde berechnen.
Da hatte sich nun zwar ein kleiner Fehler eingeschlichen bei den Programmierern, die man zu den „Big brains“ rechnen kann, denn der Mond, der am Mittwoch in einer schönen Konstellation mit Mars und Venus eine schräge Linie bildete, war nicht ganz an der richtigen Position errechnet, aber der Fehler ließ sich innerhalb weniger Stunden, die diese Nachricht um die Welt brauchte und bearbeitet wurde, schnell ausmerzen.

Vor vierhundert Jahren brütete Johannes Kepler ganz allein über den Beobachtungsdaten und hatte weder einen Computer noch überhaupt eine Rechen­maschine, und trotzdem war es ihm gelungen, auch mit Hilfe der berühmten Kepler­schen Gesetze, die erst Newton dann physi­kalisch begründen konnte, die Planetenbewegungen bis ins Jahr 5 nach Christi Geburt zurück­zuverfolgen, was noch heute eine titanische Leistung ist, die inzwischen Computer übernom­men haben.

Dabei haben wir die schriftliche Bekanntschaft mit Raul in Chile gemacht, der sich als Bindeglied zwischen den „Big brains“ und uns Normalos sieht.

Christian Rempel in Zeuthen, den 5.2.2017