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Der Gedichtladen

Gedanken aus dem Leben, für das Leben

Kolumne KW 19 2018 „Der Grüne Heinrich“

Der Grüne Heinrich 

Gottfried Keller musste seinen umfänglichen vierbändigen Roman noch mal überarbeiten. Den Verlegern war es zu ausufernd und auch das Ende gefiel nicht, wo der Protagonist einfach mal weggestorben ist. In der zweiten Fassung ist dann kaum ein Wort zu viel, obwohl der Umfang immer noch beachtlich ist, und für das Ende hat er eine Wendung gebracht, die modernsten Vorstellungen von heute sehr nahe kommt.

Anfangs ist einem der Ichheld gar nicht so sympathisch. Er ist ja ein Sonderling und der Schriftsteller, dem man viel Autobiographisches in diesem Roman nachsagt, hält sich bei jedem Lebensabschnitt genauestens auf. Es dauert, bis er vierzehn ist und wird zu seinem 16. Lebensjahr so detailliert, dass es fast ein Tagebuch ist. Viel ist da von Liebe die Rede, die allerdings jugendlich unbescholten und einigermaßen heimlich ist, denn er hegt gleich zwei Liebschaften, die er auf dem Lande zur Geltung bringt, während in der Stadt seine Mutter fast immer auf ihn wartet.

Er fliegt dann auch von der Schule und kann sich zu keinem Lehrberuf herbeilassen, sondern gefällt sich darin, ein Maler werden zu wollen, wobei er sich auch viel Bildung durch Lesen aneignet. Mit dem sauer Abgesparten seiner Mutter begibt er sich dann nach München, um das Malen zu perfektionieren, hat dort auch Freunde, die sich mehr oder weniger auch der Malerei verschrieben haben, allerdings auch der Liebe und denen er darin nurmehr assistiert. Er hat keinen nennenswerten Erfolg und muss sich schließlich verarmt auf den Heimweg begeben, wobei ihm dann doch noch das Glück hold ist. Nicht nur, dass er noch Lohn für seine halbschärigen Werke empfängt, es winkt auch mal wieder die Liebe, die doch die eigentliche Würze des Buches und wohl auch des Lebens ist. Allerdings führt ihn dann doch der Weg zurück in die Schweiz und er beginnt ein gutbürgerliches und einigermaßen unbedeutendes Leben.

Doch da begegnet ihm eine seiner beiden Jugendlieben wieder, die nicht etwa in ein beschauliches Familienleben mündet, sondern in einer losen Fernbeziehung bestehen bleibt, bei der sich die Liebenden manchmal mehrmals am Tag manchmal nur einmal im Jahr sehen, bis auch diese Beziehung durch Tod der Frau endet. Dann gibt es freilich auch nichts weiter zu sagen, wie es wohl immer der Fall ist, wenn es sich mit der Liebe erledigt hat, aber diesen Moment kann man hinausschieben, bis ins hohe Alter.

Christian Rempel in Zeuthen, den 12.5.2018