Robert Gilmore
Aus Alice im Wunderland mal Alice im Quantenland zu machen, ist sicher eine gute Idee, gerade wenn man der Vorstellung anhängt, dass die Quantenwelt etwas Besonderes, etwas Lebendiges beinhalten könnte. Diese Teilchen, angefangen von Elektronen, über Photonen bis hin zu Quarks und Gluonen begegnen der Besucherin Alice in der Quantenwelt, also im Allerkleinsten, auch überwiegend freundlich und geben Erklärungen ab, die man nicht immer verstehen kann und wohl auch nicht soll. Die klügsten Köpfe der Welt haben sich daran versucht und fanden sich damit ab, dass sie den absoluten Zufall entdeckt hätten, absolut, weil es keine Methode zu geben scheint, vorherzusagen, wann ein angeregtes Atom wieder in seinen Grundzustand zurückkehrt oder gar zerfällt. Wäre das ein Mensch, der zum Beispiel die Hand hebt und sie zu einem im konkreten Fall unvorhersehbaren Zeitpunkt wieder senkt, würde man dies seiner Integrität zuordnen, während im Mittel durchaus bekannt sein dürfte, wie lange er sie erhoben hält.
Das hat es wohl vorher nicht gegeben, dass man sich mit einer derartigen Schranke abgefunden hat und meint, dahinter gäbe es nichts mehr zu entdecken. Dabei kann man von jeder endlichen Signalfolge nicht sagen, ob dem ein Code zugrunde gelegen hat, oder ob es sich um wirklich zufällige Ereignisse handelt. Man könnte es also mit einer höheren Intelligenz zu tun haben. Man braucht sich nur vorzustellen, ob es einem gelingen würde aus einem Vorrat von Bohnen genau 59,was weiß ich % der Bohnen in die eine Schale zu legen und die restlichen in eine andere, ohne dass man dabei eine erkennbare Regel anwendet, denn dann wäre der Vorgang als nicht rein zufällig entlarvt.
Aus dem Buch von Robert Gilmore kann man nun auch echt etwas lernen: Wenn einem zu Beispiel gerade mal entfallen ist, wie man eine Atombombe baut, ob aus Uran 235 oder Uran 238, kommt einem zupass, dass man weiß, dass beide Isotope zwar die gleiche Protonenzahl haben, sonst wären sie kein Uran, aber unterschiedlich viele Neutronen, wobei da etwas mehr zur Stabilität beiträgt, also sollte Uran 235 leichter spaltbar sein, weil es eh schon ein bisschen instabiler ist.
Ob diese Lektüre allerdings Jugendliche bewegen könnte, sich diesen Dingen zuzuwenden, steht zu bezweifeln, aber die Allegorie als eine ausgestaltete Analogie hat immerhin einen bestimmten Unterhaltungswert. Selbst der Probst der evangelischen Kirche Brandenburg, Dr. Christian Stäblein, der so fesselnd sprechen kann, verdankt seine physikalischen Vorstellungen wohl diesem Buch, das man für diejenigen empfehlen kann, die es durchzustehen vermögen.
Christian Rempel in Zeuthen, den 17.3.2019