Der Gedichtladen

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Kolumne KW 12 2019 „Wasser“

Wasser 

Seit 1992 wird jährlich am 22. März der Tag des Wassers begangen. Das war dieses Jahr auch das 25jährige Jubiläum der DNWAB, eines regionalen Wasserbetriebes, der auch drei Schulen und eine KITA unterstützt. Unsere Schule ist eine der geförderten und die diesjährige Spendenaktion hat auch prompt etwas bewirkt und einige hundert Euro gingen ein.

Die Projekte, die unterstützt werden, müssen nicht unbedingt etwas mit Wasser zu tun haben, aber gewünscht ist das schon. Jetzt kämpft man bei der Entsorgung mit Mikroplastik und Medikamentenrückständen, die sorglose Bürger in die Toilette schütten, dabei ist eine Entsorgung im Hausmüll das einfachste von der Welt.

Die Mikroplastikproblematik ist sehr en vogue. Im vorigen Jahr konnten Schüler des Friedrich Schiller Gymnasium Königs Wusterhausen es im geklärten Wasser nachweisen. Das war nun zwar eine denkbar einfache Sache, man benutzt einfach ein Filter und lässt das geklärte Wasser durchlaufen und sucht dann die kleinen Flusen, von denen die schädliche Wirkung noch nicht einmal erwiesen ist, und schon kommt man zu einem internationalen Contest nach Stockholm.

Da Abhilfe zu schaffen, ist allerdings ein bisschen schwieriger. Diesem Problem haben sich Jo Pank und Patrick Kaufmann aus der 10. Klasse unserer Schule gewidmet. Sie verwendeten Kieselgur, ein Produkt aus natürlichen Kieselalgen, deren Gehäuse eine Art Käfig bildet, in dem sich die Flusen verfangen sollen. Wahrscheinlich würden auch gewöhnliche Siebe zu einem ähnlichen Ergebnis führen, aber es bedeutet eben einen kostenintensiven Reinigungsschritt, den man nicht ohne Weiteres einzuführen bereit ist.

Das ist ähnlich wie mit den Medikamentenrückständen, was zu beheben recht schwer ist, aber zu vermeiden recht einfach. Hier könnte sich die junge Generation verdient machen, indem sie den Sündern in den Arm fällt. Die inzwischen weltberühmt gewordene schwedische Schülerin Greta Thunberg macht das vor. Ob sich solche Rückstände allerdings wegdemonstrieren lassen, ist die Frage.

Wie man verantwortliches Handeln von jedem erreichen kann, ist der zentrale Punkt. Vielleicht geht es eben nicht, dass jeder einfach den Stöpsel zieht und dann, wo alles zusammenkommt, es keinen Hinweis mehr gibt, wo die Sachen herkamen.

Christian Rempel in Zeuthen, den 23.3.2019