Der Gedichtladen

Gedanken aus dem Leben, für das Leben

Kolumne KW40

Fest der Stille langfristig vorbereiten

 

Das Fest der Stille soll durch Mitwir­kungs­leistungen der Bürger und Firmen gestaltet wer­den, die Ge­mein­de aber ei­nen Rahmen schaffen durch die Finan­zierung von drei Dingen:

 

1. Außenwerbung
2. Bläserquintett
3. Material für Kinder­stände

 

Zu 1) Es liegt das Angebot der Firma Lilienthal Werbeagentur vor für ein Banner, einige Straßenplakate und 5000 Flyer.
Zu 2) Es soll Blasmusik für anderthalb Stunden geben, zunächst nach Mög­lichkeit vom Kirchturm und im weiteren auf dem Platz vor dem Rathaus. Angebot liegt vor.
Zu 3) Für die Kinder sollen vier Reifenmotive aus Seifen erworben werden, so dass sie selbst Ringfiguren spalten können. An einem anderen Stand sollen gekaufte Figuren und gesammelte Gläser bereitstehen, dass kleine Schnee­sturm-Gläser gebastelt werden können.
Das Ganze beläuft sich auf einen Betrag von ca. 1500 Euro, der von der Gemeinde bereit­gestellt werden müsste. Wenn ich bedenke, dass ich als Grundstückseigentümer etwa den gleichen Betrag an Grundsteuer bezahle, der ja wohl der Kommune zugute kommt, da scheint das nicht zu viel zu sein, denn wievie­le Häuser sind es doch in Schönefeld rund um den Flughafen, die sich bald von der Stille verab­schieden werden.
Es gibt viele, die ausgesprochen skeptisch sind, ob so etwas in unserem Dorf funktio­nieren kann, wo mit dem Gemeindeleben nun wirklich totale Ebbe ist, und wenn ich irgendwohinkomme, fliege ich achtkantig wieder raus, als wäre ich der erste der zu befürchtenden Jets, aber meine Frau hat da mehr Glück.
So konnte als erstes der Rückenwind von Frau Protz vom hiesigen Jugend- und Seni­orenclub gewonnen werden. Herr Reineck, der begnadete Künstler des Dorfes, hält sich noch etwas zurück, aber dann kam ein vor­fris­tiges Lob vom Vorsitzenden der Gemein­de­vertretung Olaf Damm für die Idee des Festes der Stille. Da spürt man noch Bürger­nähe, wenn man den Wind im Rücken spürt.
Der Traum geht allerdings noch weiter, wir hätten gern die Unterstützung der Kirchge­meinde, der es doch in Waltersdorf nicht viel besser geht als der weltlichen. Ganz toll wäre auch, wenn der eine oder andere der 15 Hun­derte von Euronen vielleicht von gutge­henden Firmen gespendet werden könnte oder die eine oder andere geldwerte Leis­tung, wie ein Shuttleverkehr zwischen den Ortsteilen möglich wäre; aber das sind eben alles noch Träume von einem Gemeindele­ben, wie wir es noch nicht wieder haben.

 

Dies eine Mal in der Weihnachtszeit wollen wir unsere Stille von oben begehen,
denn bald wird man uns nicht mehr vor Flugzeugen sehen.
Wir hoffen sehr, dass kommende Lasten wir gemeinsam tragen
beginnen wir es in den diesjährigen Weihnachtstagen

 

Der Bürgermeister war der erste, der sich der Idee dieses Festes verschrieben hat, auch wenn manche im Wahlkampf gerade mit dem Argument der Bürgernähe reüssieren wollten, die jetzt teilweise noch fein in den zu diesem Anlass ausgehobenen Schüt­zen­grä­ben verweilen und schweigen.
Die unkalkulierbarste Größe, nämlich den Bürgersinn konnten wir noch nicht reprä­sentativ befragen, denn wir können ja nicht auch eben mal an jede Laterne ein Plakat hängen. Also warten wir es ab.
Im Waltersdorfe 25.9.2011