Der Gedichtladen

Gedanken aus dem Leben, für das Leben

Der Schlossherr

Der Schlossherr

Müde lehnt der Baron an den Fenstern des riesigen Schlosses
gelähmt
betrachtet im Park seine eigne Kaprice
bewegt
und was er so sah, ruhigen Auges, war dies:

Die riesige Wiese im grünenden Parke mit den Frühlingsblumen
gezähmt
spazieren auf Wegen aus feinstem rotgelbem Sande
unentwegt
elegante rosa Vögel aus fernem Lande

Befragt was das solle vom geladenen Gaste, der zu ihm trat,
beschämt
schweigt der Herr, der es selbst nicht bedacht hat,
überlegt.
Die Antwort des Gastes an seiner Statt:

„Ihr liebt das Gehen, das dies riesige Missgeschick Euch nahm,
verbrämt
es in diesem Bilde, das vor Euch steht,
bewegt!
es im Herzen nur weiter – oh seht!

Sie breiten die Schwingen
werfen die Hälse zurück
als wollten sie singen
für Euer Gnaden Glück“

Der Gast hatte dies nur ins Leere gesagt
am vom Schicksal Gelähmten nun dennoch der Zweifel nagt
ob all diese Schönheit für ihn nur sei
und führt es absurdum, denn sie waren schon zwei
und der seltenen Vögel waren hundert
so fühlte er sich doch ermuntert
dieses Werk nun fortzuführen
lässt öffnen für alle des Parkes Türen

C. E. R 26.04.05