Der Gedichtladen

Gedanken aus dem Leben, für das Leben

Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden

Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden

Das ist ein Appell an die allseitige Bildung und soll gleichzeitig die Einstimmung auf die Wahl am Sonntag sein. Im Grunde handelt es sich um eine Illusion, das Schicksal Deutschlands mit dem heimlichen, jedenfalls geheimen Abgeben zweier Kreuzchen entscheiden zu wollen. Aber wenn Ihnen die Überschrift etwas sagt und Sie wissen sollten, von wem dieser Ausspruch stammt und wer ihn heute unterschreiben würde, so werden Sie ermessen, dass es zwischen rechts und links nicht mehr zu unterscheiden ist, sondern vielleicht eher zwischen realistisch und schwärmerisch. Und beide Seiten haben ihre Rolle im Leben einer Nation. Unsere, wenn man überhaupt noch davon sprechen kann ohne gleich mit einer Keule erschlagen zu werden, hat die Utopie aus dem Wortschatz verbannt. Utopisch ist heute gleichbedeutend mit praktisch nicht funktionierend oder nicht praktikabel, was wohl dasselbe ist.

Wenn man dem begnadeten Roger Köppel in der Weltwoche Daily folgt, dann ist heute als Fortschritt zu definieren, wenn man zu den besseren alten Zeiten zurückkehrt. Dieses Bild ist auch schon so alt wie die Menschheit, dass es früher irgendwie besser war. Selbst dem Kaiser, der Deutschland in den ersten Weltkrieg trieb, hat man später, als man Weimarer Verhältnisse mit den sich als lavede erweisenden Demokratieumständlichkeiten hatte, nachgetrauert.

Heute haben wir es mit medienwirksamen mächtigen Männern wieder zu tun. Manche halten sie für Diktatoren, andere verfallen ihren hollywoodreifen Auftritten. Nur in unserem immer ärmer werdenden Deutschland haben wir eine solche Persönlichkeit, wenn man etwa an einen König von Deutschland denkt, nicht. Wir sind aber nahe daran, ein unregierbares Land zu sein und tuen uns sehr schwer, zu den schillernden Gestalten in den USA oder der russischen Föderation ein Verhältnis zu finden

Die Ereignisse der letzten Tage und Wochen zeigen, dass selbst die Ausrutscher und das teilweise Lavieren die Umfragewerte nicht wesentlich erschüttern können und man könnte sich viel Aufwand sparen, wenn man diese gleich als Wahlergebnisse hernehmen würde. Da lässt sich also schon absehen, dass sich nichts wesentliches ändern wird. Eine Wahl hat mit wenigen, unrühmlichen Ausnahmen noch nie in der deutschen Geschichte noch nie einen Ruck durch die Nation gehen lassen, das war dann doch immer eher das Chaos, was die Vorgänger angerichtet hatten und wir uns nicht wünschen mögen.

Was mir persönlich am meisten missfällt, ist das Klima der Missgunst, ja das schüren von Angst. Daran haben die Medien wesentlichen Anteil und spalten die Gesellschaft mit tendenziöser Berichterstattung und allzeit Katastrophenmeldungen. Da werden 20 Interviews gemacht und dann die drei herausgesucht, die ihnen am besten in den Kram passen und das als Volksmeinung ausgegeben, was an Unseriosität gar nicht mehr zu überbieten ist.

Was uns der amerikanische Vizepräsident am Freitag sagte, könnte man so umschreiben, dass der Feind im eigenen Land steht, in Europa und dass wir uns selbst feind geworden sind. Auch daran werden die Wahlen wohl nichts ändern, aber man darf gespannt sein, ob wir weiter im Gleichschritt Richtung Chaos marschieren.

Denk ich an Deutschland in der Nacht …

CER 18.2.2025.