„Wenn Du nichts Ganzes schaffen kannst, so schließe Dich an ein Ganzes an“
Dieses Schillerzitat kam mir schon vor der Wahl in den Sinn. Genau, wie ich dachte, man solle alle Bundestagsabgeordneten mal durcheinander setzen im Bundestag, da doch rechts und links keine zeitgemäßen Parolen mehr sind. Die Linke hat ja den eigentlichen Wahlerfolg zu verzeichnen, denn sie war totgeglaubt, gerade nach dem Aderlass durch das BSW.
Um auf das Schillerzitat zurückzukommen, so ist es wohl die Frage, was ein Ganzes sein könnte, an das man sich anschließen sollte. Das spricht im Prinzip für die Parteien, die man gemeinhin als etwas Ganzes betrachtet. Nun ist es aber auch ein langgehegter Gedanke, dass Parteiungen irgendwie auch etwas Schädliches haben, weil man da jeweils sein eigenes Süppchen kocht und die in der Nationalhymne von Hoffmann von Fallersleben beschworene Einigkeit gar nicht mehr erreichen kann. Zumindest reden sollte man ja miteinander und sich Guten Tag sagen. Man könnte sogar an kollektivbildende Maßnahmen für den Bundestag denken und regelmäßig einen Ball veranstalten oder zusammen Fasching feiern, wo die Abgeordneten mal ihre Fähigkeiten erproben könnten, das Tanzbein zu schwingen oder Büttenreden zu halten.
Gemeinsam singen, das klappt noch nicht (nicht mal eben die Nationalhymne), als Sitznachbarn einen anders überzeugten ertragen, das geht noch nicht, mit Alice Weidel, die gern als eiserne Jungfrau dargestellt wird im Stile der Jeanne d‘arc, ein Tänzchen wagen, das bringt man nicht übers Herz und auch die Posaunisten für die Büttenreden fehlen noch, die nach jedem Gag ein dreifaches Teräh, Teräh, Teräh ausstoßen würden und alle lachten ohne Unterschied.
CER, den 25.2.2025