Hymne der Deutschen
Anmut sparet nicht noch Mühe
Leidenschaft nicht noch Verstand
Dass ein gutes Deutschland blühe
So wie jedes fremde Land
Jedes fremde Land
Dass die Völker nicht erbleichen
Wie vor einer Räuberin
Sondern ihre Hände reichen
Uns wie andern Völkern hin
Wie andern Völkern hin
Und nicht über und nicht unter
Andern Völkern wolln wir sein
Von der See bis zu den Alpen
Von der Oder bis zum Rhein
Und trinkt guten Wein
Weil wir dieses Land vereinen
Lieben und beschirmen wir’s
Und das liebste soll’s uns scheinen
So wie andern Völkern ihrs.
Andern Völkern ihrs
Und ein Lob sei unsern Frauen
Ob sie Mütter, ob allein
Männer geb es, sie zu schauen
Macht euch chic zum Stelldichein
Chic zum Stelldichein
Auch dem Arbeitsmann sei Ehre
Handwerksblüte stell dich ein
Dass der Wohlstand sich vermehre
Webt‘s in unsre Fahnen ein
Unsre Fahnen ein
Was dem Reitersmann die Pferde
Sei dem Bauersmann die Erde
Die er liebt und gut bestellt
Er verdiene gut sein Geld
Verdiene gutes Geld
Der Soldat soll uns beschützen
Springen wir nicht selber ein
Wenn nichts zu tun ist, kann er nützen
Friede soll bewehret sein
Soll bewehret sein
Wessen Rolle ist das Denken
Hab auch praktischen Verstand
Soll auf das die Sinne lenken
Worin liegt des Volkes Band
Liegt des Volkes Band
Politiker soll‘n sich streiten
Doch bis auf das Messer nicht
Und bedenken, dass komm‘ Zeiten
Wo dann tagt das jüngst Gericht
Tagt das jüngst Gericht
Kapitalisten soll es geben
Nicht nur Arbeit, sondern Brot
Das es für uns reicht zum Leben
Arbeitsleistung kommt ins Lot
Arbeitsleistung kommt ins Lot
Und die Kirchen soll‘n verwalten
Was uns allen heilig sei
Nie und nimmer soll‘n sie spalten
Das ist das Columbusei
Das Columbusei
Und die jede Wand beschmieren
Alles bürsten auf Krawall
Sollten wahre Kunst kreieren
Schönheit sei nun überall
Schönheit überall
Anmut sparet nicht noch Mühe
Leidenschaft nicht noch Verstand
Für das einig Vaterland
Unser Vaterland
CER frei nach Bertolt Brecht, auf die Melodie von Hans Eisler zu singen