Evangelisches Gymnasium Schönefeld
man soll in Schönefeld auch Abitur machen können
Ein Millionenprojekt ist jetzt auf dem Weg. Die Gemeinde wird sich in zwei Jahren mit einem richtigen Gymnasium schmücken können, ermöglicht durch einen Beschluss der Gemeindevertretung. Zu der Million wird noch eine Sporthalle kommen, die dann noch einmal mit 4 Millionen zu Buche schlägt.
Die Freude bei den Betreibern ist groß, denn alle Blütenträume gingen in Erfüllung. Selbst beim Standort wurde der Berlin-Ausfallstraße Lichtenrader Chaussee in Groß Ziethen der Vorzug gegenüber einer Ortslage im Dorfkern Schönefeld gegeben, wo man vielleicht nicht gleich gezwungen gewesen wäre noch eine Turnhalle hinterherzuschieben, die nun in Schulnähe durch die Gemeinde zu errichten ist.
An Bedingungen schien die Gabe nicht gebunden zu sein, denn man muss wissen, dass ein Gymnasium in freier Trägerschaft ein beträchtliches Schulgeld kostet. Da darf es dann auch nicht darauf ankommen, dass diese Schule für die Schönefelder Ortsteile in absehbarer Zeit mit einem Bus nicht erreichbar sein wird. Also müssen Eltern neben religiöser Aufgeschlossenheit auch etwas auf sich nehmen, wenn sie nicht gerade aus Berlin kommen.
Obwohl wir irgendwann einmal die Gemeindevertretung gewählt haben, wird nicht mehr jeder im Blick haben, dass es dort bunter als Im Bundestag ist, denn die 23 Sitze teilen sich in nicht weniger als sechs mehr oder weniger rivalisierende Gruppen auf, von denen etwa die Hälfte irgendein Parteibuch in der Tasche hat.
Nun leiden wir unter einer Parteienherrschaft nicht nur in der allgemeinen Politik, sondern deren Sinnlosigkeit wird auf kommunaler Ebene besonders schmerzlich. Noch sind die Gräben offen, die die letzte Bürgermeisterwahl gerissen hat, wo das Parteienklavier leider auch ein wenig gespielt wurde, aber die Bürger das bereits anders sahen. Da kann es jetzt schon mal wichtiger sein, dem Bürgermeister einen Denkzettel zu verpassen und dieses zweifelhafte System auch in unsrer Ländlichkeit durchzuboxen.
Man liest in dem Beschluss weder einen festgelegten Anteil Schönefelder Schüler heraus, noch, ob es Sonderregelungen für sozial Schwache aus unseren Ortsteilen gibt. Wir wollen aber nicht ausschließen, dass es das geben könnte. Vielleicht kommt ja eine Antwort aus dem Adenauerhaus, das wir offenbar brauchen, um in unserer Gemeinde Vernünftiges zuwege zu bringen.
Lieber Konrad Adenauer
ich bin ja nur gewesner Bauer
der Honecker ist ja nun tot
und war auch einigen zu rot
jetzt haben wir Parteienspektrum
komm‘ viele Farben jetzt zu Ehren
ein Einzelner ist viel zu dumm
sich greller Buntheit zu erwehren
Nun bitte sagen Sie postum
was sollen wir denn hier nur tun
uns kommt so manche Frage ein
und am schönsten würd‘ es sein
wenn Sie als Spektrum das entscheiden
bin doch Bauer nur gewesen
nicht wie Ihr Kreis, so handverlesen
Sie halten das hier all für richtig?
Nur Ihre Farbe, die ist wichtig?
Da sag ich: „Konrad Dankeschön,
nun lernte ich recht schwarz zu sehn.“
C.R. im Waltersdorfe 17.3.2012